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Baukasten:Welche Technik wollen wir

Version vom 15. November 2022, 01:44 Uhr von Intermoped (Diskussion | Beiträge) (Literaturhinweise und Quellen.)

Welche Technik wollen wir?

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Betriebswirtschaftliche Erwägungen dominieren heute die Entscheidungen, welche Produkte auf Basis welcher Technik entwickelt und produziert werden. Nach welchen anderen Kriterien könnten solche Entscheidungen getroffen werden? Die Denkschule des Konvivialismus nach Ivan Illich und Andrea Vetter bietet einen Katalog von Dimensionen zur Bewertung von Technik an, die die Qualität des menschlichen Zusammenlebens in den Mittelpunkt stellen. In diesem Baustein wird eine Technik / Produktkategorie eurer Wahl nach diesen konvivialen Dimensionen untersucht und bewertet. Gleichzeitig werden die Bewertungskriterien reflektiert und mit anderen Kriterienkatalogen wie der VDI-Richtlinie 3780 zur Technikbewertung verglichen.

Titel
Welche Technik wollen wir? Konvivialistische Technikbewertung.
Thema
Technikbewertung nach Kriterien des Konvivialismus.
Typ
Baustein
Schlagwörter
Technik, Technikbewertung, Konvivialismus
Kompetenzen
Umgang mit unvollständigen und überkomplexen Informationen, Reflexion auf Leitbilder
Lernformen
kreativ, kooperativ
Methoden
Kleingruppenarbeit, Diskussion
Gruppengröße
12-30
Dauer
60
Material und Räume
Kein Moderationsmaterial notwendig.
Qualität
sehr gut. Grundbaustein in Berlin.
Semester
Wintersemester 2022/2023.


Vorbereitung.

Vorbereitung für die Moderation.

Etwa zwei Stunden, um sich mit dem Baustein auseinanderzusetzen.

Vorbereitung für die Teilnehmenden.

keine

Material und Räume.

  • Ausdrucken der Bewertungsbögen
  • Präsentationsfolien
  • Alle Tische und Stühle an die Wände schieben, so dass eine große, freie Fläche entsteht.

Ablaufplan.

00. Minute - Einstieg.

Die Aktivität beginnt mit einem Einstieg ins Thema mit der Frage: „Was für eine Technik wünscht ihr euch im Jahr 2030?“ Die TN werden gebeten, sich eine Moderationskarte zu nehmen und sich ein Stichwort zu ihren Vorstellungen zu notieren. Die Frage ist bewusst offen gestellt, sodass als Antwort sowohl konkrete technische Erfindungen erträumt als auch allgemeinere Wünsche an die Zukunft der Technik benannt werden können. Dann werden die Vorschläge im Rahmen einer Aufstellung diskutiert: Die Anleitenden legen eine imaginäre Linie im Raum fest zwischen den beiden Polen „Finde ich auch super“ vs. „Das sehe ich ganz anders“. Dann stellen einzelne (oder alle) TN nacheinander ihre Vorstellungen zur Technik der Zukunft vor. Alle anderen positionieren sich auf der gedachten Linie dazu und können sich anschließend in einem kurzen Austausch zu ihrer Positionierung äußern.

10. Minute - Begriffsklärung

Im zweiten Schritt wird das Konzept der konvivialen Technik kurz erklärt. Dafür steht eine Vorlage für eine kurze Präsentation zur Verfügung (siehe Material zum Download). Im Rahmen der Präsentation wird auch die dann folgende Gruppenarbeit mit den Arbeitsblättern erläutert. Es wird ein technisches Gerät zur beispielhaften Bearbeitung festgelegt. Wir schlagen vor, das Arbeitsmaterial auf das Beispiel Smartphone anzuwenden, es kann aber je nach Kontext und Interesse der TN auch ein anderes Gerät ausgewählt werden. Wichtig ist dabei, dass die TN einen Bezug zu dem ausgewählten Gerät und genug Wissen haben, um die unterschiedlichen Dimensionen einschätzen zu können.

20. Minute - Gruppenarbeit

Es werden fünf Gruppen gebildet, wobei jede Gruppe zu einer Dimension arbeitet. Jede Gruppe erhält also ein Arbeitsblatt zu ihrer Dimension, eine ausführliche Arbeitsanweisung sowie ein Blatt mit einer unausgefüllten Blume (siehe Arbeitsmaterial). Die Gruppen bearbeiten die Arbeitsblätter und tragen ihre Ergebnisse in das jeweilige Blütenblatt auf ihrer Blumenvorlage ein. Außerdem werden die Gruppen gebeten, zentrale Ergebnisse ihrer Gruppenphase auf max. fünf Moderationskarten in Stichpunkten festzuhalten.

40. Minute - Ergebnisse zusammentragen

Anschließend werden die Ergebnisse vorne auf der großen Blume zusammengetragen. Die Gruppen übertragen ihre Ergebnisse in die jeweiligen Blütenblätter und hängen ihre Stichwortkarten dazu an den Rand. Die Blume kann natürlich noch bunt oder grafisch gestaltet werden. Dann gibt es eine kurze Vorstellung der verschiedenen Dimensionen durch die Gruppen.

45. Minute - Abschlussdiskussion

Für die Diskussion bieten sich folgende Impulsfragen an:

  • Was hat euch überrascht? Was habt ihr Neues gelernt? Wo wart ihr euch uneinig in den Gruppen?
  • Ist das Smartphone (bzw. das bearbeitete Gerät) eine konviviale Technik? Welche Möglichkeiten seht ihr, die Konvivialität des Geräts zu erhöhen?
  • Wie würden eure Zukunftsvisionen aus der Einstiegsübung abschneiden?
  • Welche Dimensionen haltet ihr für besonders relevant, welche nicht? Könnte man die fünf Dimensionen stärker in die Bewertung und gesellschaftliche Steuerung von Technik einbeziehen. Und wenn ja, wie?
  • Wie verhält sich diese Methode der Technikbewertung zu anderen Methoden? - Parallele zur VDI Richtlinie 3780 ziehen

60. Minute - Ende

Hinweise und Anmerkungen.

Von den Verfasser_innen.

Der Baustein wurde von Andrea Vetter entwickelt.

Gekürzte Variante.

Der Baustein von Andrea Vetter wurde leicht gekürzt.

Materialien zur Durchführung.

Präsentation

Es liegt eine Power-Point-Präsentation von Andrea Vetter bereit

Arbeitsblätter

Für die Kleingruppenarbeit gibt es Arbeitsblätter von Andrea Vetter

Literaturhinweise und Quellen.