Wechseln zu: Navigation, Suche

Verantwortung und Kodizes (Baustein)

Version vom 13. April 2014, 20:48 Uhr von Tim.Jaap (Diskussion | Beiträge) (Inhalt eingefügt)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Allgemeine Beschreibung zum Baustein

Beschreibung
Thema: Verantwortung von Ingenieurinnen und Ingenieuren. Ethik-Kodizes für den Ingenieurberuf.
Lernziele: Die Teilnehmenden erkennen und erarbeiten sich die Dimensionen des Begriffs Verantwortung innerhalb der Ingenieursarbeit. An Hand eines selbst entwickelten Kodex setzen sie sich kritisch mit bestehenden Kodizes bzw. Verhaltensrichtlinien auseinander.
vermittelte Kompetenzen: individuelle und kulturelle Leitbilder reflektieren, an der Nachhaltigkeit orientiert planen und handeln
Lehrmethoden: Gruppenarbeit, Diskussion
Lernformen: systemorientiert und faktenorientiert
Gruppengröße: mind. 4, max. ca. 35
Zeitaufwand
(Vorbereitung und Durchführung):
Als Vorbereitung für Moderator ca. 3h einplanen, zur Durchführung ca. 90 min.
Benötigt
(Material/Räume/Personen):
Raum, in dem Gruppenarbeit möglich ist.
Schlagwörter / Metainformationen: Verantwortung, Ethik-Kodizes, Werte
Kurzbeschreibung und Inhalt: In diesem Modulbaustein werden zunächst in Gruppenarbeit zu den Begriffen Verantwortung und Werte eine Reihe von Fragen beantwortet. Ebenso werden Ideen zu den beiden Begriffen gesammelt. Auf dieser Grundlage aufbauend wird in den Gruppen ein eigener, grober Ethik-Kodex erarbeitet. Optional setzt sich eine der Gruppen mit verschiedenen, bereits bestehenden Kodizes auseinander. Die Ergebnisse werden zum Schluss von allen Gruppen zusammengetragen und miteinander verglichen. Dies ist die Grundlage für eine abschließende Diskussion über den Sinn und die Möglichkeiten von Ethik-Kodizes.
Vorwissen und Voraussetzungen: Es sind keinerlei Voraussetzungen von Seiten der Teilnehmenden notwendig.
Hinweis: Der Durchführende sollte sich jedoch in die Thematik einarbeiten. Dazu können insbesondere die Broschüre des VDI als Kurzübersicht und der Abschlussbericht der Universität Stuttgart (siehe weiterführende Informationen) als sehr ausführliche Form nützlich sein.


Zur Durchführung sollte der Moderator die Fragestellungen (separat!) ausgedruckt haben oder an die Tafel schreiben. Außerdem benötigt er die Ethik-Kodizes aus dem Anhang sinnvollerweise in ausgedruckter Form.


Ablauf

Exemplarischer Ablaufplan

Zeitpunkt Tätigkeit
00. Minute Einleitung
05. Minute Gruppenarbeiten zu den Themen Verantwortung und Werte
30. Minute Gruppenarbeit zum Thema Ethik-Kodex (neu gemixte Gruppen)
50. Minute Vergleich der Ergebnisse
70. Minute Diskussion über den Sinn von Kodizes


Beschreibung der Phasen im Detail

Phase Beschreibung
Erste Phase Zunächst teilen sich die Teilnehmer in mindestens zwei Gruppen zu je ca. 4 Personen auf. Jede Gruppe bearbeitet daraufhin Fragen zum Thema Verantwortung oder zum Thema Werte. Der/die Moderierende verteilt jeweils die Aufgaben und sollte darauf achten, dass beide Themen von einer ungefähr gleich großen Zahl an Personen behandelt werden. Die einzelnen Gruppen müssen dabei nicht zwingend das Thema der anderen kennen. Auf diese Weise können sie unvoreingenommen die eigenen Fragen beantworten.


Die Fragen sind:

  • Verantwortung:
    • Was ist Verantwortung?
    • Welche Verantwortungen hat ein Ingenieur?
    • Wie kann man diese ganz grob unterteilen und welche konkreten Verantwortungen wem gegenüber fallen darunter?
  • Werte:
    • Was für Werte gibt es, und welche sind ingenieurspezifisch?
    • Was für eine Rolle spielen Werte bei der Entscheidungsfindung eines Ingenieurs?
    • Ist es möglich alle Werte in einer Entscheidung zu betrachten?


Am Ende der Gruppenphase sollte jedes Mitglied in der Lage sein, die erarbeiteten Ergebnisse wiederzugeben oder diese grob aufgeschrieben zu haben.

Zweite Phase Nun werden die Gruppen aufgeteilt und zu neuen Gruppen zusammengesetzt. Diese neuen Gruppen bestehen aus Experten der Themen Verantwortung und Werte. Dabei gibt es je nach Gegebenheit verschiedene Möglichkeiten des Mischens. Es kann wild gemischt oder in bestimmter Art kombiniert werden.


Die zweite Gruppenphase zum Thema Kodizes hat insbesondere zwei Ziele. Zum einen sollen die (etwas) verschiedenen Gesichtspunkte Verantwortung und Werte zusammengefügt werden und somit ein komplexeres Bild ergeben. Zum anderen sollen die theoretischen Gedanken auf die Umsetzbarkeit in die Praxis überprüft werden.


Die Aufgabenstellung zum Thema Kodizes ist:

Kodex:
Erstellt einen groben Entwurf für einen Ethik-Kodex bzw. eine Verhaltensrichtlinie für Ingenieure!

Alternative:
Eine oder mehrere der Gruppen versuchen nicht, einen eigenen Kodex-Entwurf zu erarbeiten, sondern analysieren einen oder mehrere bereits bestehenden Kodizes (siehe weiterführende Informationen, insbesondere im Abschlussbericht der Universität Stuttgart). Der VDI-Kodex befindet sich außerdem im Anhang. Im Anschluss an die zweite Gruppenarbeitsphase werden die erstellten Ethik-Kodex-Konzepte vorgestellt. Diese können dann mit dem VDI-Kodex aus dem Anhang verglichen werden. (Bei der Alternative werden entsprechend eigene und bestehende Kodizes verglichen.)

Als letztes bietet sich eine Diskussion in der gesamten Gruppe (eventuell auch in Teilgruppen) über den Sinn eines Kodexes an. Nach der Behandlung der vorherigen Aufgaben sollten die Teilnehmer nun in der Lage sein, auf verschiedenen Aspekte (wie Vorteile, Nachteile, Gründe usw.) von Kodizes aus verschiedenen Standpunkten einzugehen. Dafür können die folgenden Fragen zur Unterstützung der Diskussion verwendet werden.


Diskussion Mögliche zu klärende Fragen in der Diskussion:
  • Sind Ethik-Kodizes nur Standesregeln?
  • Haben sie reine Alibifunktion?
  • Besitzen sie ausschließlich Appellcharakter oder bestehen gar Sanktionsmöglichkeiten?
  • Kann ein Ethik-Kodex eine Verhaltensempfehlung bei Entscheidungsdruck und Unsicherheit geben?“ (Abschlussbericht „Ethische Ingenieurverantwortung“ der Universität Stuttgart)
    • Oder kurz: Macht ein Ethik-Kodex überhaupt viel Sinn?
    • Wenn ja, wer schert sich überhaupt um einen Ethik-Kodex?


Didaktische und methodische Hinweise

Das Ziel des Ethik-Kodex-Entwurfes sollte nicht am Anfang schon genannt werden, damit unvoreingenommen an die Themen Verantwortung und Werte herangegangen wird.


Der Abschlussbericht der Universität Stuttgart zeigt eine Möglichkeit auf, die Themen Verantwortung und Werte zu kategorisieren und zu behandeln. Der Durchführende sollte aber daran denken, dass die Teilnehmer unter Umständen sehr unterschiedliche Herangehensweisen an diese Themen haben. Grund dafür ist auch die „Schwammigkeit“ der Begriffe. Sollte es für sinnvoll erachtet werden, die Begriffe vorher zu klären, kann dies zum Beispiel in einer Hausaufgabe erfolgen. Zu beachtet ist dann jedoch, dass die Herangehensweise an die Fragen wahrscheinlich weniger intuitiv sein wird.


Das Beispiel für die neue Gruppenarbeitsphase hat den Vorteil, dass nicht zu viele verschiedene Diskussionsstände zusammengetragen werden müssen. So werden unter Umständen zwar pro Gruppe weniger Themenpunkte behandelt, diese können jedoch vielfältiger und tiefgreifender sein. Im Zuge der Diskussion der Kodizes sollte klar werden, dass ein Kodex keine Antwort auf alle Fragen gibt, sondern vielmehr eine Art Idee, Gedankenstütze oder maximal Richtlinie darstellt.


weiterführende Informationen / Weblinks


Fachgebiete zum Thema

Keine.


Einzelnachweise / Quellen


Anhang


Kommentare / Hinweise / Anpassungen / Erfahrungsbericht

Kommentare und Hinweise bitte in Form. Neuste Beiträge an oberste Position:

Durchgeführt im Semester: <Semster>
Verfasser: <Name des Verfassers>
Textbeitrag: <Kommentar bzw. Hinweis>