Global Village - ein Entdeckungs- und Schätzspiel
Kurzbeschreibung
Der Begriff des “Global Village“ bezeichnet ein Konzept, welches Anfang der 90er Jahre entstand und darauf abzielt, Statistiken verständlicher und anschaulicher zu machen. Dies geschieht indem alle Bewohner der Erde vereinfacht als ein Dorf von 100 Leuten dargestellt werden. Diese Grundidee wollen wir nutzen, um im Rahmen des Blue Engineering Seminars einen Baustein zu gestalten und viele der im Laufe des Seminars angesprochenen Themen statistisch zu unterstreichen. Hierbei legen wir den Fokus darauf Daten zu präsentieren, welche besonders eindrucksvoll und interessant sind. Im Sinne der ökologischen und sozialen Verantwortung möchten wir als Gruppe zum Nachdenken anregen und auf globale Missstände aufmerksam machen.
| Titel | |
| Thema | Spielerische Aufbereitung von globalen Statistiken aus diversen Kategorien |
| Typ | analog |
| Schlagwörter | Spiel, Statistik, Millenniumsziele |
| Kompetenzen | Antizipation, Kooperation, Partizipation, Motivation, Unterstützung anderer |
| Lernformen | kooperativ, faktenorientiertv |
| Methoden | Planspiel, Fish-Bowl (Diskussionsrunde) |
| Werkzeuge | |
| Gruppengröße | 10-30 |
| Dauer | 75 Minuten |
| Material | Laptop ink. HDMI-Kabel, Beamer |
| Räume | Seminarraum mit beweglichen Tischen und Stühlen |
| Qualität | |
| Semester |
Inhaltsverzeichnis
Vorbereitung
Vorbereitung der Moderation
In Vorbereitung auf den Baustein sollte die Moderation:
- den
- die Dokumentation lesen und verstehen
- die Präsentation inkl. Quellen lesen und gut auf die jeweiligen Fragen und Antworten vorbereitet sein
- 4x
Vorbereitung im Raum
Eine Tabelle zur Erfassung der Punkte wird auf einer Tafel oder einem Whiteboard vorbereitet. Es werden vier Gruppentische im Raum verteilt. Die Größe der Gruppentische und Zahl der Sitzplätze ist dabei von der Anzahl der Teilnehmer abhängig, die bereits beim hereinkommen darauf hingewiesen werden, sich möglichst gleichmäßig auf die Gruppen zu verteilen. Die Spielanleitungen werden auf den Gruppentischen verteilt.
Ein Beamer wird an geeigneter Stelle aufgebaut, um den Baustein (bzw. das Spiel) über die Präsentation zu begleiten.
Ablaufplan
00. Minute - Begrüßung und Vorstellung des Themas
Der Baustein beginnt mit einer Einleitung zum Begriff „Global Village“, für die eine Person der Moderation zuständig ist. Dafür kann sich an der Einleitung aus dem Einführungstext orientiert werden.
Anschließend wird anhand der Präsentation die Kernidee des Spiels erläutert, sowie die Logik des Spieles und dessen Ablauf:
- Kernidee des Spiels: Vermittlung eindrucksvoller und interessanter Informationen im Rahmen der Thematik „Global Village“, Anregung zum Nachdenken, Hinweis auf globale Missstände
- Logik des Spiels: Jede Gruppe stellt ein Dorf mit seinen 100 Einwohnern dar. Das Dorf wiederum repräsentiert die Weltbevölkerung.
- Ablauf des Spiels: rundenbasierte Angabe der Aufteilung von Dorfbewohnern:
- Moderation stellt eine Frage und gibt Antwortmöglichkeiten
- Gruppen diskutieren 3 min, wie sie die Dorfbewohner auf die Antworten verteilen
- Die Gruppen geben ihre Zahlen bekannt
- Die Moderation gibt das Ergebnis der Gruppen bekannt und löst die Frage auf
- anschließend kann noch frei über die Frage oder die Ergebnisse diskutiert werden
- Moderation stellt eine Frage und gibt Antwortmöglichkeiten
10. Minute - Quiz
Nun folgt die Durchführung des Spieles. Jede Runde dauert ca. 5 - 7 Minuten. Die Dokumentation der Zahlen zwingt die Spieler:innen dazu, sich auf ein Ergebnis festzulegen, was den Lerneffekt erhöht und die Produktivität in der Gruppe steigert. Außerdem kann ein kleiner Wettkampf mit einer Belohnung ausgetragen werden. Durch die Abweichung der Antworten von den tatsächlichen Zahlen lässt sich erkennen, wie akkurat unser Weltbild tatsächlich ist, was zum Nachdenken anregen könnte/sollte.
Ablauf pro Runde:
- Frage vorlesen bzw. Erläuterung geben
- Antwortmöglichkeiten zeigen
- Gruppen diskutieren lassen (Moderation kann mit in die Gruppen gehen)
- Lösung präsentieren
- Diskussionen zulassen aber rechtzeitig beenden und zur nächsten Frage überleiten
60. Minute - MDG’s & SDG’s
Die Teilnehmenden können sich abschließend noch einmal abschließend über die behandelten Inhalte austauschen.
Die Moderation leitet mit einem kurzen Frontalinput zu den Milleniumszielen / Zielen nachhaltiger Entwicklung über und zeigt damit, wie bisher mit globalen Missständen umgegangen wurde. Dafür kann sich an folgendem Text orientiert werden.
Die UNO („United Nations Organisation“) sorgte für eine der größten Armutsbekämpfungsbewegungen der Geschichte. Mit einem motivierendem Zitat „Wir werden keine Mühe scheuen, um unsere Mitmenschen - Männer, Frauen und Kinder - aus den erbärmlichen und entmenschlichenden Lebensbedingungen der extremen Armut zu befreien“ begann die Aufstellung der so genannten Milleniumsziele. So wurden im Jahr 2000 acht dieser Milleniumsziele formuliert. Diese Ziele, die auch bis heute noch aktiv sind, bestehen daraus, Zukunftsaussichten und Lebenssituationen global zu verbessern. So sollen beispielsweise die Armut gesenkt, der Welthunger gestillt und eine allgemeine Gleichberechtigung unter den Menschen herrschen. Die Lebenserwartung der Menschen soll deutlich verbessert werden, wobei fast nicht wegzudenken ist, dass immer wieder neue Ungleichheiten auf der Welt existieren werden.Es wurden folgende Milleniumsziele von der UNO formuliert:
- Beseitigung der extremen Armut und des Hungers
- Verwirklichung der allgemeinen Grundschulbildung
- Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und Ermächtigung der Frauen
- Senkung der Kindersterblichkeit
- Verbesserung der Gesundheit von Müttern
- Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und anderen Krankheiten
- Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit
- Aufbau einer weltweiten Entwicklungspartnerschaft
Die Armutsbekämpfung der UNO trägt also inzwischen viele Erfahrung mit sich und hat sämtliche positive Erfolge sammeln dürfen. Durch eine große aktive Gemeinschaft konnten so bereits Menschenleben in Millionenhöhe gerettet werden. Auch wurden die Lebensverhältnisse vieler Menschen verbessert. So wurde zum Beispiel der prozentuale Anteil unterernährter Menschen vom Jahr 1990 bis heute (2016) in etwa halbiert. Auch die Bildungsbeteiligungsquote hat sich gebietsweise von den neunziger Jahren bis heute positiv verändert.Seit Beginn dieses Jahres – dem 1. Januar 2016 - wurde das Projekt von der United Nations Organisation fortgeführt. Mit den so genannten „Sustainable Development Goals“ (SDG’s) wurden dabei weitere Ziele gesetzt.
An dieser Stelle sollten die 17 SDG’s eingeblendet werden.
Damit wird eine weitere Diskussionsrunde eröffnet und folgende Fragen erörtert:
- Was sind die MDGs / SDGs? (Die Antworten darauf sollte die Moderation bereit halten)
- Kanntet ihr sie bereits?
- Welches Potential haben sie?
- Sind sie vollständig?
- Ist deren Umsetzung realistisch?
- Was haltet ihr für besonders wichtig?
70. Minute - Abschluss, Feedback und Nachbereitung
Die Teilnehmenden werden gebeten Feedback zum Baustein zu geben. Dabei können auf folgende Fragen eingegangen werden:
- Wie fandet ihr das Spiel?
- Seid ihr dem Spielprinzip schon einmal begegnet?
- Macht es Zusammenhänge gut verständlich oder vereinfacht es zu stark?
- Was hat euch besonders überrascht?
- Warum?
- Über welches Thema würdet ihr gerne mehr erfahren?
Die Moderation bedankt sich für die Teilnahme und stellt zum Abschluss folgende Fragen für die Inspiration zum Lernjournal bereit:
- War ich mir über die im Spiel vorkommenden Umstände zuvor im Klaren?
- Wie hat sich die Welt zu diesen Umständen entwickelt? (Es können auch einzelne Punkte rausgesucht werden)
- Was sollte sich wie ändern?
- Kann oder will ich dazu beitragen?
Hinweise und Anmerkungen
Von den Verfasser_innen
Der Original Baustein besteht sowohl aus dem Quiz als auch aus einem Wissensspeicher. Aus Gründen der Umsetzbarkeit wurde letzterer weg und somit mehr Raum für Diskussionen gelassen.Auch wurden im Original Spiel-Chips verwendet und auf einem Spielfeld verteilt. Dies wurde aus Zeitgründen auf das schriftliche Festhalten der Zahlen in Gruppen reduziert.
Die Fragen müssen teilweise präzisiert werden, sodass keine Diskussionen über die Fragestellung selbst entstehen bzw. die Frage unklar ist (siehe Notizen in der PP-Präsentation).
Nach weiteren Durchführungen
Sowohl die Fragen als auch die Antworten müssen vor jeder Durchführung bezüglich ihrer Aktualität überprüft und ggf. überarbeitet werden.
Literaturhinweise und Quellen
- 100people.org
- Weltbevölkerung 2025 - Weltbevölkerungsuhr
- CIA Fact Book
- Weltbevölkerung nach Kontinenten 2023| Statista
- Sanitation
- Drinking-water
- WHO/UNICEF: new report on WASH in households | UN-Water
- Fact sheets - Malnutrition
- Obesity and overweight
- Nutrition | Food and Agriculture Organization of the United Nations
- Facts and Figures 2023 - Internet use
- Vermögen der weltweiten Bevölkerung nach Vermögensklassen 2022| Statista
- Causes of Death - Our World in Data
- Flüchtlingszahlen: Flüchtlinge weltweit - Global Trends
- Global Health Report on alcohol and health and treatment of substance use disorders
- September 2024 global poverty update from the World Bank: revised estimates up to 2024
- Milleniums-Ziele
- The future we want
- Sustainable Development Goals
- Zeit Online
Arbeitsmaterialien zum Ausdrucken
Spielanleitung.pdf (49,0 KB)