Baukasten:Investitionen in Entwicklungslaender
Investitionen in Entwicklungsländer
Der Baustein ist in zwei Hauptteile untergliedert und beschäftigt sich mit dem Einfluss der Wirtschaft und ihrer Investitionen auf Entwicklungsländer. Nach einer Einführung in das Thema durch einen Videoausschnitt und einführende Worte zu den UN Millenium Goals wird in die Gruppenphase übergeleitet.
Im ersten Teil kommt es zur Bildung von zwei Gruppen, wobei jede einen gegebenen Fall ausarbeitet und vorstellt. Dabei handelt es sich um ein positives und ein negatives Beispiel, um einen Überblick über das Spektrum an Projekten zu erhalten.
Im zweiten Teil möchte ein ausländischer Investor in ein Entwicklungsland investieren (Behandlung eines realen Falls). Die dortige Regierung führt eine Konferenz durch, um alle Interessenvertretungen anzuhören und zu entscheiden, ob der Investor in das Land darf. Hierfür werden neue Gruppen gebildet. Die Gruppe der NGO/Bürgerinitiative ist gegen die Erlaubnis und so müssen sie argumentativ mit dem Investor um die Stimme der neutralen Bürger kämpfen und versuchen die Regierung auf ihre Seite zu ziehen. Dabei sollen die Bürger kritische Fragen stellen. Es sollen die jeweiligen Standpunkte diskutiert werden. Am Ende muss die Regierung auf Basis der Argumente einen Beschluss fassen. Es soll möglichst bewusst werden, wie schwierig es ist einen Konsenz zu finden, möglicherweise auch, dass die Stimmen mancher Parteien mehr wert sind als andere (Korruption).
Nach Entscheidung ja/nein wird mit dem realen Fall aufgelöst.
Nach Abschluss der Konferenz soll es zum Feedback und Meinungsaustausch kommen: Wo liegt die Problematik? Welche Hürden gibt es? Wer hat die Entscheidungsgewalt? Welche Rolle spielt Korruption?
Vorbereitung
Vorbereitung für die Moderation
Die Moderation sollte die Texte, sowie die Millenium Goals der UN gelesen haben, um fachlich fit zu sein.
Vorbereitung für die Teilnehmenden
keine
Materialien und Räume
Es wird ein Laptop und Beamer benötigt, um das Videomaterial zu zeigen. Ansonsten bitte Karten in zwei verschiedenen Farben anfertigen, die jeweils von 1 – 4 durchnummeriert sind, je nach Anzahl der Teilnehmenden in mehrfacher Ausführung. Ein ausreichend großer Raum für die Podiumsdiskussion mit Bestuhlung.
Ablaufplan.
Vorbereitung im Raum
00. Minute - Einführung.
- Einführende Worte in das Thema und kurzen Filmausschnitt zeigen https://www.youtube.com/watch?v=ZUz-WN0fOMc
- Durchführung einer Soziometrie: „Kann Entwicklungshilfe grundsätzlich die Situation in Entwicklungsländern verbessern?"
Entwicklungszusammenarbeit, ist das gemeinsame Bemühen von Industrieländern und Entwicklungsländern, weltweite Unterschiede in der sozioökonomischen Entwicklung und in den allgemeinen Lebensbedingungen dauerhaft und nachhaltig abzubauen. Dabei wurden die Millieniumsziele der UN nur zum Teil erreicht, teilweise ist die Erreichung der Ziele gescheitert. Die Unterschiede in den Entwicklungsländern sehr groß. (Beispiel Armut : 1990: ca. 50% der Bevölkerung in Entwicklungsländern lebt in absoluter Armut, 2015: auf 14% zurückgegangen, aber Länder südlich Sahara noch auf 41%)
05. Minute - 1. Gruppenphase.
- Einteilung nach Karte A bzw B oder Farbe (für die 2. Phase noch eine Zahl 1-4 drauf)
- Quellen sowie klare Aufgabenstellung mit Fragen ausgeben und bearbeiten (10 Minuten)
- Den Gruppen ist nicht bekannt welches Beispiel positiv oder negativ ist
- Positives Beispiel: M-Pesa, negatives Beispiel: Nestlé Pure Life
- Gruppen sollen Plakat erstellen (5 Minuten)
- Vorstellung der Ergebnisse mit allen (5 Minuten)
Arbeitsmaterialien für M-Pesa:
- Teil 1: http://www.betterplace-lab.org/de/blog/m-pesa-geldtransfer-ubers-mobiltelefon-eine-erfolgsgeschichte
- Teil 2: http://www.betterplace-lab.org/de/blog/m-pesa-potentiale-und-risiken-des-mobilen-geldtransfersystems
- Teil 3 http://www.betterplace-lab.org/de/blog/m-pesa-eine-kenianische-innovation-und-das-mobile-commerce-erlebnis
- Teil 4 http://www.betterplace-lab.org/de/blog/m-pesa-ict-for-development-und-das-dreifach-m
Arbeitsmaterialien für Nestlé:
- Text: http://www.claro.de/magazin/die-dritte-welt-wird-zur-ader-gelassen-die-wassergeschaefte-der-firma-nestl-898/ (24.01.2016)
25. Minute - 2. Gruppenphase.
- Einteilung nach Karte Zahl 1-4
- Ausgabe der Informationen und der Rollenbeschreibungen sowie Vorbereitung in den Gruppen (20 Minuten)
- Rollen: Regierung (interessiert), Investor (pro), Bevölkerung (neutral), NGO (contra)
- Regierung ist korrupt, will jedoch die Außenwirkung einer Konferenz nutzen, interessiert sich für das Wirtschaftswachstum im Land und dafür die Interessen er Bevölkerung in ei-nem gewissen Grad zu wahren, um Unruhen zu vermeiden
- 2 Personen pro Gruppe nehmen teil, Regierung leitet Konferenz
- Durchführung Konferenz (25 Minuten, davon je 2x1 Minute für Anfangs- und Endstate-ment, also 3x2 Minuten)
- Regierung muss entscheiden, ob Investor ins Land darf oder nicht, die anderen Parteien versuchen die Regierung mit ihren Argumenten zu überzeugen, die Rollenbeschreibungen müssen geheim bleiben
- nach Durchführung Entscheidungsfindung der Regierung, währenddessen überlegen die anderen Parteien ob sie ihre Interessen gut vertreten haben (Teilnahme auch der Personen die nicht direkt an der Konferenz mitgemacht haben) (2 Minuten)
- Auflösung über Filmausschnitt einer Doku, im Anschluss Diskussion über die Konferen-zinhalte, Schwierigkeiten, Rollenbeschreibungen, … (15 Minuten, Puffer)
Abschlussfilm Wenn nach Auflösung der Podiumsdiskussion noch ein wenig Zeit bleibt, soll dieses Video als „Auflösung“ gezeigt werden: https://www.youtube.com/watch?v=83THpGbktHI
Normale Version: 1:22 – Ende Kurzversion: 1:22 – 5:08
90. Minute - Ende.
Hinweise und Anmerkungen.
Von den Verfasser_innen.
Die Einzelgruppen müssen wissen, dass es nicht darauf ankommt, die Rolle möglichst nah und akkurat aufzuführen, um die Kernaussage möglichst einprägsam zu transportieren. So können sie am überzeugendsten in der Diskussion auftreten. Ansonsten ist ein wichtiger Punkt, dass die Kreativität der Teilnehmenden (z.B. der Bestechungsversuch) nicht zu kurz kommt und dies auch in der Abschlussdiskussion zum tragen kommen kann. Statt dem Rollenspiel über den Abbau von Rohöl, könnte auch ein aktuelleres Beispiel, wie die Minenarbeit für die Gewinnung von seltenen Erden verwendet werden. Es sollte außerdem in der Einführung klar darauf hingewiesen werden, dass sich der Baustein in zwei Teile gliedert, deren Themen unabhängig voneinander betrachtet werden. Bei der Bausteindurchführung sollte auf die Wortwahl geachtet werden. Es ist der Begriff Entwicklungsland o.ä. zu verwenden. Der Begriff Dritte Welt Land sollte gemieden werden. Es könnten die Texte aus der ersten Phase ausgetauscht bzw. gekürzt werden. Nach Wunsch könnte auch ein anderes Thema behandelt werden, wie z.B. der Abbau von seltenen Erden. Der Baustein kann in Kombination mit dem Wissenspeicher “[Kritische_Entwicklungszusammenarbeit Kritische Enwicklungszusammenarbeit]” durchgeführt werden.
Gekürzte Variante.
Materialien zur Durchführung.
Version
Ursprüngliche Version
Kommentar.
Aktuelle Version
Kommentar.
Literaturhinweise und Quellen.
- Klingebiel, Stephan. Entwicklungszusammenarbeit – eine Einführung. [onlinequelle, Zugriff 24.02.2015] https://www.die-gdi.de/uploads/media/Studies_73.pdf
- Vereinte Nationen. Millennium-Entwicklungsziele – Bericht 2015. [onlinequelle, Zugriff 24.02.2015] http://www.un.org/depts/german/millennium/MDG%20Report%202015%20German.pdf
- Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen. Entwicklungszusammenarbeit und Wirtschaft – Zwischen Konfrontation und Kooperation. . [onlinequelle, Zugriff 24.02.2015] http://www.deine-stimme-gegen- armut.de/fileadmin/BILDER/doc/Broschueren_2015/2015_im_Gespraech_Nr._16.pdf
- Zeit Online. Hilfe die arm macht. [onlinequelle, Zugriff 24.02.2015] http://www.zeit.de/kultur/film/2012-10/film-suesses-gift-rezension
- Claro. Die Dritte Welt wird zur Ader gelassen. [onlinequelle, Zugriff 24.01.2015] http://www.claro.de/magazin/die-dritte-welt-wird-zur-ader-gelassen-die-wassergeschaefte-der-firma-nestl-898/
- Betterplace Lab. M-Pesa – Geldtransfer über's Mobiltelefon – Eine Erfolgsgeschichte. [onlinequelle, Zugriff 24.01.2015] http://www.betterplace-lab.org/de/blog/m-pesa-geldtransfer-ubers-mobiltelefon-eine-erfolgsgeschichte
- Betterplace Lab. M-Pesa – Potentiale und Risiken des mobilen Geldtransfersystems. [onlinequelle, Zugriff 24.01.2015] http://www.betterplace-lab.org/de/blog/m-pesa-potentiale-und-risiken-des-mobilen-geldtransfersystems
- Betterplace Lab. M-Pesa – Eine kenianische Innovation und das Mobile Commerce Erlebnis. [onlinequelle, Zugriff 24.01.2015] http://www.betterplace-lab.org/de/blog/m-pesa-eine-kenianische-innovation-und-das-mobile-commerce-erlebnis
- Betterplace Lab. M-Pesa – ICT for Development und das Dreifach M. [onlinequelle, Zugriff 24.01.2015] http://www.betterplace-lab.org/de/blog/m-pesa-ict-for-development-und-das-dreifach-m
- Youtube. Mit offenen Karten – Die Milleniumsziele. [onlinequelle, Zugriff 24.01.2015] https://www.youtube.com/watch?v=sRH2UUp5wCI
- Youtube. Als Animation erklärt: Die Milleniums- und Entwicklungsziele der UNO. [onlinequelle, Zugriff 24.01.2015] https://www.youtube.com/watch?v=ZUz-WN0fOMc
- Youtube. Nigeria: Die Ölpest im Niger-Delta. [onlinequelle, Zugriff 24.01.2015] https://www.youtube.com/watch?v=83THpGbktHI