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Energiesparlampe (Baustein)

Allgemeine Beschreibung zum Baustein

Beschreibung
Thema: Einführung in die Auswirkungen von Energiesparlampen und deren Inhaltsstoff Quecksilber sowie deren Bedeutung für die Umwelt und den Konsumenten. Außerdem existiert ein kleiner Exkurs zur LED und abschließend wird ein Vergleich zwischen verschiedenen Lampentypen aufgestellt.
Lernziele: Den Teilnehmenden wird ein Verständnis des Themas Energiesparlampe spielerisch vermittelt. Dabei lernen sie Texte kreativ zu verarbeiten und diese anschließend den anderen Teilnehmenden darzustellen. Ihre Objektivität soll mit einer gezielten Gruppeneinteilung in Pro und Contra gefördert werden.
vermittelte Kompetenzen: Partizipieren können; weltoffen und neuen Perspektiven zugänglich sein; Engagement zeigen können; Vor- und Nachteile einer Energiesparlampe kennenlernen und daraus eine eigene Meinung bilden.
Lehrmethoden: Stationslernen, Plakate gestalten, Vortrag halten, in Diskussion Meinung austauschen und Vor- bzw. Nachteile kritisch betrachten.
Lernformen: Partizipativ, kooperativ, kreativ, informativ, kommunikativ und diskutierend
Gruppengröße: Entweder 10-14 TeilnehmerInnen für je eine Pro- und Kontragruppe (=1. Fall) oder 20-28 TeilnehmerInnen für jeweils 2 Pro- und Kontragruppen (=2. Fall).
Zeitaufwand
(Vorbereitung und Durchführung):
Vorbereitungszeit: 2h - 3h, Durchführungszeit: 100 min. (1. Fall) oder 110 min. (2. Fall)
Benötigt
(Material/Räume/Personen):
14 Umschläge (oder 14 bzw. 28 Post Its - kleine Klebezettel), mindestens ein Stift pro Gruppe, Stationskarten (mehrere pro Station), ein Quiz pro Gruppe, Lösungen (für Durchführende), Tische, Stühle, 2 bzw. 4 leere Plakate, bunte Stifte, 2 - 3 durchführende Personen beim 1.Fall bzw. 4-5 beim 2.Fall
Schlagwörter / Metainformationen: Herstellung, Einsparpotential, CO2- Gehalt, Quecksilber, Aufbau, Recycling, LED, Richtlinien
Kurzbeschreibung und Inhalt: Seit dem ersten September 2009 wird jeder Haushalt in Deutschland dazu gezwungen seine 100 Watt Glühbirne gegen ein energiesparenderes Leuchtmittel zu ersetzen, deren Nutzwert umstritten ist. Ab Herbst 2012 gilt dieses Gesetz für alle Glühbirnen. Dadurch werden Betriebskosten eingespart und weniger CO2 emittiert, sodass europaweit circa 15 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden und jeder Haushalt rund 50 Euro pro Jahr einspart. Jedoch enthalten die Energiesparlampen Giftstoffe, wie das Schwermetall Quecksilber, das zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Die Teilnehmenden werden einer Pro- und einer Contra-Seite zugeordnet und bekommen in dem 7-stufigen Stationslauf Informationen zu dem Thema. An jeder Station liegen eine Informationskarte und eine Aufgabe bereit. So wird das neu erlernte Wissen beispielsweise durch Reime und Skizzen verinnerlicht. Abschließend werden an Gruppentischen aussagekräftige Plakate entworfen und der gegnerischen Gruppe vorgetragen.
Vorwissen und Voraussetzungen: Von den Teilnehmenden wird kein spezielles Vorwissen beziehungsweise Fachwissen verlangt. Es ist jedoch von Vorteil ein allgemeines Verständnis von der Energiesparlampe und Quecksilber zu haben. An den Stationen werden alle wichtigen Informationen in Form von Kurztexten aufgeführt, jedoch kann aus Zeitgründen nicht jeder Aspekt explizit erwähnt werden. Durch die willkürliche Pro- und Contra-Einteilung, sollten die Teilnehmenden in der Lage sein diese Meinung bei der Präsentation zu vertreten, auch wenn es nicht ihre persönliche ist.
Hinweis: Keine.


Ablauf

Exemplarischer Ablaufplan

Zeitpunkt Tätigkeit
00. Minute Einführung und 1. Umfrage
05. Minute Stationslauf (7x7 Minuten)
55. Minute Plakate entwerfen
65. Minute Präsentation (1.Fall/2.Fall)
75 / 85. Minute 2. Umfrage und Abschlussdiskussion
90 / 100. Minute Feedback
100 / 110. Minute Ende


Beschreibung der Phasen im Detail

Phase Beschreibung
Einführung Es wird eine kurze Einleitung geben und danach eine schnelle Umfrage durchgeführt, um herauszufinden wer bereits für und gegen die Energiesparlampe ist. In der Einleitung wird erklärt, dass ein Stationslauf zum Thema Energiesparlampe stattfindet und es verschiedene Stationen gibt. Diese werden in folgender Reihenfolge abgelaufen:


  1. Herstellung der Energiesparlampe
  2. Aufbau der Energiesparlampe
  3. Gesundheitliche Aspekte der Energiesparlampe
  4. Energiebilanz der Energiesparlampe
  5. Nationale und internationale Richtlinien zur Energiesparlampe
  6. Entsorgung und Verwertung von Energiesparlampen
  7. LED


Durch die einzelnen Stationen werden den Teilnehmenden alle Informationen zum Thema überliefert. Die Stationen müssen abgelaufen werden, bevor man sich für die weitere Aufgabe wieder im Gruppenraum einfindet. Um den Stationslauf durchzuführen, werden die Teilnehmenden in zwei bzw. vier gleichgroße Gruppen (Pro und Contra) eingeteilt. Dies geschieht nicht willkürlich. Durch die erste Meinungsfrage wird per Handzeichen gezeigt wer für und wer gegen die Energiesparlampe ist. Dabei werden alle die eine positive Einstellung gegenüber Energiesparlampen haben in die Kontragruppe gewählt und andersherum.


Die Personen, die keine eigene Meinung zu der Energiesparlampe haben, werden zufällig auf die Gruppen verteilt, sodass diese weitestgehend gleich groß sind. Nach der Einteilung finden sich die Gruppenzugehörigen bei ihrem Betreuer ein, der sie zur ersten Station führt. Es wird darauf hingewiesen, dass jeweils eine Person aus der Gruppe den Text und die Aufgabe vorlesen sollte, um die Phase der Stationsarbeit nicht zu lange dauern zu lassen. Allerdings sollten die anderen Gruppenmitglieder auch den Text mitlesen können. Bei drei Durchführenden und nur zwei Gruppen kann die Arbeit so aufgeteilt werden, dass zwei die Gruppenbetreuung übernehmen und die/der andere moderiert und die Umfragen und Diskussion leitet.

Stationslauf Damit die beiden Gruppen sich nicht in die Quere kommen, laufen sie unterschiedliche Stationen ab. Dabei kann z.B. die eine Gruppe gegen und die andere mit dem Uhrzeigersinn wandern. Bei vier Gruppen sollten alle in die gleiche Richtung laufen, da sonst die Regelung zu kompliziert wird. In jedem Fall sollte genügend Abstand zwischen den einzelnen Stationen sein, da man sonst von einer anderen Gruppe abgelenkt oder gestört wird.


Es werden jeweils sieben Stationen durchwandert, an denen ein Aspekt des Themas näher beleuchtet wird. An jeder Station liegt ein Umschlag, den es zu öffnen gilt. Darin enthalten sind eine Stationskarte, ein Stift und ein Quiz. Die Stationsaufgabe kann entweder im freien Raum zwischen Text und Aufgabe oder auf einer Rückseite gelöst werden. Das Quiz ist als Zusatz gedacht und sollte nach der Hauptaufgabe bearbeitet werden. Er dient u.a. als „Zeitausfüller“ falls die Hauptaufgabe schnell beantwortet wurde. Der Informationstext auf der Karte wird von einem Gruppenmitglied laut vorgelesen (die anderen können parallel leise mitlesen oder einfach zuhören). Daraufhin wird der umgeknickte Teil der Karte gewendet oder ein Zusatzblatt an die Gruppe weitergegeben, auf dem die Arbeitsaufgabe abgedruckt ist, damit nun die Aufgabe von allen Gruppenmitgliedern bearbeitet werden kann.


Die Aufgabe sollte erst gelesen werden nachdem der Text laut vorgelesen wurde. Nach Erfüllen der Aufgabe, nimmt der Begleiter alle verwendeten Materialien mit und leitet die Gruppe zur nächsten Station. Dort wird wieder ein Informationstext vorgelesen, nun aber zum Folgeaspekt. Das Vorlesen sollte möglichst im Wechsel stattfinden, damit jedes Gruppenmitglied an die Reihe kommt. Nach Erfüllen der zweiten Stationsaufgabe, wird die Gruppe zur dritten Station geführt. Dies wird bis zur letzten, der siebten Station, in dieser Form vollzogen. Wenn alle sieben Stationen durchlaufen sind, finden sich die Gruppen im Gemeinschaftsraum wieder ein.

Plakate entwerfen Nach Eintreffen der Gruppen im Gemeinschaftsraum, setzen diese sich an den beiden Gruppentischen Pro und Contra zusammen. Ein Betreuer erläutert daraufhin die nächste Aufgabe. Diese besteht darin, dass jede Gruppe ein ausdrucksstarkes Werbeplakat entwerfen soll, dass so an einer Bushaltestelle hängen könnte. Auf den beiden Tischen liegen dafür farbige Stifte, jeweils ein leeres Plakat und die Informationstexte sowie die Aufgabenlösungen vor. Die jeweiligen Gruppen versuchen mit dem Plakat für ihre Position zu agitieren. Dabei sollen die vermittelten Inhalte und der ausgedachte Reim von Station 4, sowie das Bild aus Station 2 (oder ein selbstgemaltes) enthalten sein.
Vorstellung der Plakate Ein bis zwei Personen der Gruppen stellen ihre Plakate vor und erläutern ihren Standpunkt. Hierbei bleiben weiterhin die Positionen der Gruppen fest auf Pro beziehungsweise Contra.
Meinungsvertretung der Teilnehmenden Die Plakate werden nun an gegenseitigen Raumseiten postiert und alle Teilnehmenden werden aufgefordert, sich im Raum zwischen den Plakaten gemäß ihrer persönlichen Meinung zu positionieren. Wer also beispielsweise vollkommen von der Sparlampe begeistert ist, stellt sich direkt zum Pro-Plakat. Wer hingegen die Sparlampe nie benutzen würde geht zum Contra- Plakat. Positionen dazwischen sind möglich. An dieser Stelle wird die Abschlussdiskussion eingeleitet. Dafür können Teilnehmende aus verschiedenen Meinungspositionen befragt werden.


Mögliche Fragen sind:

  • Weshalb hast du dich für diese Position entschieden?
  • Hat sich deine Meinung während des Bausteins geändert?


Anschließend gibt es eine kurze Diskussion zum Thema Energiesparlampen. Hierbei kann auch auf persönliches Verhalten eingegangen werden. Der Diskussionsleiter kann durch gezieltes Fragen eine Diskussion leiten.


Beispielfragen:

  • Was für Lampentypen habt ihr zu Hause?
  • Sind Energiesparlampen nur eine Übergangslösung zwischen Glühlampen und LEDs?
  • War euch bekannt, dass für die Herstellung von LEDs seltene Erden verwendet werden?
  • Etc.


Dadurch wird den Teilnehmenden die Möglichkeit geboten, ihre persönliche Meinung zum Thema äußern zu können.

Feedback Zum Schluss findet eine Feedback-Runde statt, in der jedem Teilnehmenden die Möglichkeit geboten wird, sich zum Modulbaustein zu äußern und das erlebte zu reflektieren. Was hat euch besonders gefallen? Was hättet ihr anders gemacht? Was gefiel euch gar nicht?


Didaktische und methodische Hinweise

Vor dem Ablauf überlegen sich die Durchzuführenden, welchen Weg und Ort sie für den Stationslauf wählen. Bei schlechtem Wetter empfiehlt es sich, den Stationslauf innerhalb eines Gebäudes oder Gebäudekomplexes durchzuführen. Steht nur ein einziger Raum zur Verfügung sollte dieser groß genug sein damit die einzelnen Stationen weit genug auseinander stehen können. Bei einem sonnigen Tag können die einzelnen Stationen im Freien ausgewählt werden. Bei einer großen Teilnehmeranzahl und mehreren Pro- und Contra-Gruppen, können die Strecken ausgedehnter ausfallen. Bevor der Modulbaustein durchgeführt wird, werden die Stationskarten und alle benötigten Materialien positioniert.


Besonders beim Stationslauf ist eine zweite Person notwendig (pro Gruppe je ein Betreuer). Dieser führt die Gruppe zu den einzelnen Stationen und sammelt nach jeder Station die Unterlagen ein. Zudem sollten die Durchführenden auf das Einhalten der Zeiten achten. Falls ein/e Durchführende/r mehr vorhanden ist als Gruppen, kann diese/r sich zu einer Gruppe dazusetzen. Wenn der Lauf mit vier Gruppen durchgeführt wird und es nicht genug Betreuer gibt, besteht die Alternative, den Weg aufzuzeichnen und den Plan der Gruppe mitzugeben. Die Umschläge müssen dafür klar gekennzeichnet sein. Dann wird jeweils eine Person pro Gruppe als Zeitansager eingeteilt. Die Zeiten sollten bestenfalls eingehalten werden.


Bei diesem Baustein wird von den Teilnehmenden viel Engagement gefordert. Ohne dieses kann der Stationslauf nicht durchgeführt werden. Der Zeitplan dafür beträgt 50 Minuten und sollte eingehalten werden, damit genügend Zeit für die Gestaltung und die Vorstellung der Plakate, sowie für die Abschlussdiskussion und das Feedback bleibt.


Sollten Teilnehmende zu spät kommen und es ist niemand mehr im Raum, können diese über den Durchführungsort des Stationslaufes durch eine Anmerkung an der Tafel informiert werden. Zudem sollte der Betreuer sein Handy mitnehmen, um erreichbar zu sein.


Die Informationen fallen je nach Quelle sehr unterschiedlich aus. Übereinstimmende Werte und Angaben sind kaum vorhanden, da Hersteller und Lobbyverbände die Ergebnisse zu ihren Gunsten auslegen. Die Teilnehmenden müssen für den letzten Punkt - der Meinungsäußerung - darauf hingewiesen werden, dass es keine Einheitlichkeit gibt, damit sie nicht verwirrt aus der Veranstaltung gehen und gleichzeitig die Diskrepanzen in den Begründungen der Konfrontationslinien deutlich werden.


weiterführende Informationen / Weblinks

Der Dokumentarfilm "Bulb Fiction" liefert umfangreiche Informationen zum Thema "Energiesparlampe". Trotz seiner negativen Darstellung gegen die Lampe, werden viele Aspekte genau erläutert und Neue genannt.


Fachgebiete zum Thema

Das Fachgebiet Lichttechnik, Institut für Energie- und Automatisierungstechnik, Fakultät Elektrotechnik und Informatik, beschäftigt sich mit technischen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Aspekten der Energiesparlampe


Einzelnachweise / Quellen


Anhang

  • Stationskarten
  • Quiz
  • Lösungen zu Quiz und beschriftetes Bild (Station 2)
  • Quellen
  • Bild Energiesparlampe
  • Zugehörige Dokumente:
    • BE_MB_ESL_AufbauEnergisparlampe_lückenhaft
    • BE_MB_ESL_AufbauEnergisparlampe_vollständig
    • BE_MB_ESL_Stationskarten_komplett_aktualisiert2014
    • BE_MB_ESL_Stationskarten_Kontra_aktualisiert2014
    • BE_MB_ESL_Stationskarten_Pro_aktualisiert2014
    • BE_MB_ESL_Zusatzrätsel


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