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Mülltrennung (Baustein)

Allgemeine Beschreibung zum Baustein

Beschreibung
Thema: Mülltrennung und verschiedene Mülltrennsysteme
Lernziele: Auseinandersetzung mit den bisherigen Problemen bei der Mülltrennung und den unterschiedlichen Trennsystemen. Wobei das Hauptziel ist, die Vor- und Nachteile der Systeme abzuwägen und sich eine eigene Meinung darüber zu bilden welches der Systeme am Sinnvollsten scheint.
vermittelte Kompetenzen: Vorausschauend denken; interdisziplinär denken und agieren können; an der Nachhaltigkeit orientiert planen und handeln können.
Lehrmethoden: Vortrag (Input), Gruppenarbeit, Lernstopp, Fish-Bowl, Debatte
Lernformen: system- und faktenorientiert
Gruppengröße: optimal 20; mindestens 16/ maximal 28
Zeitaufwand
(Vorbereitung und Durchführung):
Vorbereitung 2 - 3 h

Durchführung 90 Minuten

Benötigt
(Material/Räume/Personen):
vorbeschriftete Plakate,

Möglichkeiten zum Aufhängen der Plakate, Stifte, Ausdrucke (Müllspiel, ExpertInnenkarten und –übersichten, Mülltrennsystem-Karten, Hinweisdokument), kleine Zettel für Gruppeneinteilung und Wahl, Beamer, Computer, Vortrag aus dem Anhang

Schlagwörter / Metainformationen: Siedlungsabfall, Mülltrennsysteme, Kreislaufwirtschaft
Kurzbeschreibung und Inhalt: Die Teilnehmenden bekommen einen kurzen Input zur Problematik Müll und ein Stadtsetting vermittelt. Sie erarbeiten und bewerten dann in Gruppenarbeit die verschiedenen Mülltrennsysteme und stellen sich diese gegenseitig vor. Anschließend geben verschiedene ExpertInnen ihre speziellen Einschätzungen dazu ab. Nun sollen die TeilnehmerInnen in der Lage sein in Form eines Gremiums für die Stadt ein passendes Mülltrennsystem aus zu wählen, dabei soll jeder seine persönliche Meinung vertreten, unabhängig von der vorherigen Rolle.
Vorwissen und Voraussetzungen: Spezielles Vorwissen ist nicht erforderlich; es wird davon ausgegangen das jeder mit dem Thema Mülltrennung schon einmal in Kontakt gekommen ist und/oder schon einmal unterschiedliche Mülltonnen gesehen hat.
Hinweis: Vorab sollte der Artikel DER SPIEGEL Online - Mülltrennung in Deutschland: Die gelbe Revolution gelesen werden.


Ablauf

Exemplarischer Ablaufplan

Zeitpunkt Tätigkeit
00. Minute Vortrag
10. Minute Gruppeneinteilung per Losverfahren
15. Minute Gruppenarbeit (ExpertInnen lesen gleichzeitig)
30. Minute Vorstellung Mülltrennsysteme
40. Minute Vorstellung ExpertInnen
50. Minute Möglichkeit Nachfragen zu stellen
60. Minute Müllspiel als Lernstopp
70. Minute Wahl des Mülltrennsystems
80. Minute Fish-Bowl


Beschreibung der Phasen im Detail

Phase Beschreibung
Vorbereitung Es ist sinnvoll die Plakate für die einzelnen Mülltrennsysteme mit den geforderten Bewertungskriterien vorher anzufertigen und den Gruppen zur Verfügung zu stellen (siehe Anhang 4 „Hinweisdokument“).


Des Weiteren kann man schon kleine Zettel zur Gruppen- und ExpertInneneinteilung vorbereiten (entweder Buchstaben oder Zahlen für die einzelnen Müllsysteme; E für ExpertIn). Dabei gibt es unabhängig von der TeilnehmerInnenzahl immer genau vier ExpertInnenzettel. Die weiteren Zettel sollten so vorbereitet sein, dass sich die restlichen TeilnehmerInnen möglichst gleichmäßig auf vier Gruppen aufteilen.


Außerdem sollte man sich mit dem Vortrag bekannt machen und die angegebene Quelle, Anhang 12 (siehe Abschnitt „Quelle die vor der Durchführung gelesen werden muss“) lesen. Es lohnt sich die weiterführenden Quellen (Anhang 10: Abschnitt „Innovative Sammelstrategien für Hessen“, Anhang 11: komplett) kurz anzusehen, da in ihnen noch einmal auf die Vor- und Nachteil einiger der vorgestellten Trennsysteme eingegangen wird. Außerdem erfährt man auf diesem Weg etwas über bisherige Ergebnisse und Erfahrungen.

Vortrag Er dient dazu den TeilnehmerInnen kurz die imaginäre Stadt, ihr derzeitiges Mülltrennsystem und die entsprechenden Anforderungen näherzubringen. Sie sollen dabei darauf aufmerksam gemacht werden, dass noch viele Wertstoffe in der Restmülltonne enthalten sind und wo die Probleme beim derzeitigen System liegen (Folie 7, Anhang 6 „Vortrag“). Außerdem soll die eigentliche Aufgabenstellung klar werden, nämlich, dass man am Ende des Modulbausteins als imaginäres Gremium über das zukünftige Mülltrennsystem der imaginären Stadt entscheidet. Anschließend wird noch einmal der weitere Ablauf kurz zusammengefasst und die vorbeschrifteten Plakate erläutert. Nun kann die eigentliche Gruppenarbeit beginnen.
Gruppenarbeit und Vorstellungen Es gibt insgesamt fünf Gruppen, wobei sich vier Gruppen um jeweils ein Mülltrennsystem kümmern und eine Gruppe die sogenannte ExpertInnengruppe ist. Die TeilnehmerInnen wurden vorher per Zettel einem Buchstaben oder einer Zahl zugeordnet (siehe Vorbereitung) und finden sich nun mit den TeilnehmerInnen in Gruppen zusammen, die den gleichen Buchstaben/Zahl haben. Die vier Mülltrennsystem-Gruppen erhalten nun jeweils eine Mülltrennsystem-Karte und ein vorbereitetes Plakat. Sie sollen nun als Gruppe versuchen ihr Mülltrennsystem hinsichtlich der auf dem Plakat vorbereiteten Bewertungskriterien zu bewerten und diese Bewertung auf dem Plakat sichtbar zu machen (z.B. indem schwach/mittel/stark zum jeweiligen Bewertungskriterium notiert wird). Dafür haben die Gruppen ca. 15 Minuten Zeit. Anschließend stellen die Gruppen nacheinander dem Plenum ihre Bewertungen vor und begründen sie. Jede Vorstellung sollte nicht länger als 2 Minuten dauern.


Die vier TeilnehmerInnen mit einem „E“ auf ihrem Zettel gehören der ExpertInnengruppe an. Jeder aus dieser Gruppe bekommt eine der vier ExpertInnenkarten und eine ExpertInnen-Übersicht zur Hand. Die Aufgabe ist nun sich mit den Positionen und Argumenten seiner ExpertInnenkarte auseinander zu setzen und diese möglichst zu verstehen. Die ExpertInnen-Übersichten können dabei durchaus eine gute Hilfe sein. Anschließend an die Vorstellung der einzelnen Mülltrennsysteme stellt dann jedes Mitglied der ExpertInnengruppe seine Person, die entsprechenden Positionen und Argumente vor dem Gesamtgremium möglichst überzeugend dar. Jeder hat dafür maximal 2 Minuten Zeit. Je nach Zeit besteht nun die Möglichkeit für jeden TeilnehmerIn Verständnisfragen zu stellen und Unklarheiten zu klären. Bei der Beantwortung sind zwar auch die TeilnehmerInnen aber, im Besonderen natürlich, die Durchführenden gefragt.


Am Ende der Gruppenarbeit verlieren alle TeilnehmerInnen ihre zuvor eingenommenen Rollen und sind jetzt nur noch als Individuum mit ihrer persönlichen Meinung in dem imaginären Gremium der ebenfalls imaginären Stadt vertreten. Bevor die TeilnehmerInnen jedoch als imaginäres Gremium über das zukünftige Mülltrennsystem entscheiden, wird das sogenannte Müllspiel durchgeführt.

Müllspiel Dabei soll allen klar gemacht werden, dass das Sortieren mit dem bestehenden System gar nicht so leicht ist, und dass selbst Menschen die denken, sie sind sicher mit dem System, Fehler machen. Gleichzeitig soll es alle Teilnehmenden etwas ablenken und ist als Lernstopp gedacht, bevor es dann zur Wahl kommt.


Die TeilnehmerInnen werden hierfür erneut in Gruppen eingeteilt (am besten einfach durchzählen). Jeder Gruppe wird ein Umschlag mit dem gleichen Inhalt gegeben. Sind alle bereit dürfen die Umschläge gleichzeitig geöffnet werden und die Gruppen dürfen anfangen die Müllfraktionen den richtigen Tonnen zuzuordnen. Gewonnen hat die Gruppe, die am schnellsten alles richtig sortiert hat.


Wenn eine Gruppe denkt, dass sie fertig ist, soll sie sich bemerkbar machen, damit die Lösung von den Durchführenden kontrolliert werden kann. Ist die Lösung falsch wird einfach weiter sortiert, ist die Lösung richtig ist das Spiel zu Ende und die Lösung (siehe Anhang 7 „Auflösung“) wird kurz für alle TeilnehmerInnen präsentiert und erklärt. Um die Gruppe zum Mitmachen zu animieren wird vor dem Spiel eine kleine Siegerprämie in Aussicht gestellt.

Wahl Es handelt sich um eine geheime Wahl. Dadurch soll eine mögliche Beeinflussung des Einzelnen durch die anderen TeilnehmerInnen verhindert werden.


Jeder hat hierbei die Gelegenheit noch einmal kurz das Gehörte zu verarbeiten und sich selbst eine Meinung darüber zu bilden, welches System für die vorgestellte Stadt für ihn am geeignetsten scheint. Während sich die TeilnehmerInnen Gedanken machen geht einer von den Durchführenden rum und verteilt kleine Zettel, auf die jeder eine Wahl schreiben kann. Sind alle fertig werden die Zettel eingesammelt und ausgewertet. Während einer die Wahlzettel auswertet können die Anderen die Stühle für die anschließende Fish-Bowl-Diskussion umstellen.

Fish-Bowl Zu Beginn der Fish-Bowl sollte das Abstimmungsergebnis präsentiert werden, um eine Bezugnahme darauf für die DiskutantInnen zu ermöglichen.


Für diese Fish-Bowl-Diskussion stehen fünf Stühle im Kreis, auf die sich jeweils eine Person setzt (entweder freiwillig oder die Auswahl passiert durch Durchführende). Nur diese fünf Personen auf den Stühlen dürfen nun miteinander diskutieren. Je nach Zeit können die Fragen 1 oder 2 oder beide diskutiert werden (siehe Anhang 4 „Hinweisdokument“, dort sind die Fragen formuliert). Möchte eine Person außerhalb des Stuhlkreises mitdiskutieren, muss er/sie zuvor jemanden aus dem Stuhlkreis ablösen und sich selbst auf den nun freien Platz im Stuhlkreis setzen.


Die Fish-Bowl ist dann zu beenden, wenn entweder die Zeit zu Ende ist oder aber die Diskussion einen gefühlt guten Endpunkt erreicht hat.


Didaktische und methodische Hinweise

Während der Gruppenarbeit sollten die Durchführenden darauf achten, dass alle Gruppen die Bewertungskriterien nachvollziehen können. Bei unserer Durchführung sollten die Systeme noch mit bis zu fünf Punkten bewertet werden, dabei kam es zu einigen Unklarheiten und Missverständnissen. Deshalb haben wir uns darauf geeinigt, dass nur noch drei Bewertungen (schwach, mittel oder stark) vergeben werden sollen.


weiterführende Informationen / Weblinks

  • Urban, Arnd I., Morgan, Ruth M. und Halm, Gerhard: Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft - UNIK-AT Band 7 (2007), S. 87 – 122 (Anhang 10)
  • Urban, Arnd I. und Halm, Gerhard: Wertstofftonne und mehr … - UNIK-AT Band 12 (2011) (Anhang 11)


Fachgebiete zum Thema

FG Abfallwirtschaft (Fakultät III), TU Berlin


Einzelnachweise / Quellen

Alle Quellen letztmalig aufgerufen im April 2014.


Anhang

  • Anhang 1 Mülltrennsystem-Karten
  • Anhang 2 ExpertInnenkarten
  • Anhang 3 ExpertInnenübersicht der Müllsysteme
  • Anhang 4 Hinweisdokument
  • Anhang 5 Themenbild
  • Anhang 6 Vortrag (PowerPoint)
  • Anhang 7-9 Müllspiel und Auflösung
  • Anhang 10-12 Wichtige Quellen als .pdf


Kommentare / Hinweise / Anpassungen / Erfahrungsbericht

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